Jodlerklub Bärgblueme Steinhausen

mit Freude gemeinsam singen 

Jodlerreise 2024 nach Wien und Ybbsitz in Österreich

Unterstützt vom Kanton Zug und der Gemeinde Steinhausen

Mittwoch, 8.5.2024

Das Programm steht, die Flugtickets sind gedruckt und die Koffer gepackt. Die Trachten liegen bereit.

Donnerstag, 9.5.2024

In aller Herrgottsfrühe aufgestanden, zum Bahnhof pilgern, sich mit den Jodlerinnen und Jodlern getroffen, Tickets gelöst, eingestiegen und abgefahren.

Am Flughafen angekommen, die Koffer aufgegeben, eingecheckt und bereit zum Kaffee und Gipfeli (und einem Flugbier für Christian) für eine erste Stärkung. Und schon werden die ersten Lieder zur Freude der zahlreichen Passagiere am Gate A83 gegeben. «E Hand voll Heimatärde» und «Kretzä-Juiz». Wir reisen aus praktischen Gründen (und weil es wunderschön ist)  in der Tracht. Der rund einstündige Flug vergeht buchstäblich wie im Fluge, denn es gilt die wunderschönen verschneiten Berge der Ostschweiz, von Vorarlberg, die Bayrischen Hochalpen und das Erzgebirge zu bestaunen. Nach der Landung in Schwechat, beim Warten auf den Zug nach Wien, gab es schon die nächsten Jodellieder: «Wenn d’Schwälbeli i Süde ziehn», «Steimandli-Jutz» und den «Geburtstagsjutz» für Stöffi Müller.

Mit dem Zug ging es vorbei an der Raffinerie Schwechat ins Zentrum und via Haltestelle Praterstern zum Hotel roomz im top modernen Campus-Quartier. Dort wurden bereits zwei Zimmer bezogen, die Tracht mit den bequemen T-Shirts getauscht und schon ging es an den Donaukanal in die Strandbar Hermann zum Mittagessen.

Am Nachmittag stand der Stadtpark auf dem Programm. Den erreichten wir entlang des Wienflusses. Auch dort verwöhnten wir die zahlreichen Besucherinnen und Besucher mit «Dini Seel lo bambele», dem «Summerjutz» und vor dem Johann Strauss Denkmal dem «Kameraden-Jutz». Durch die Altstadt spazierten wir zum Stephansdom, der mit seiner imposanten Gotik und den zahlreichen Besuchern beeindruckte. Nach einem kurzen Abstecher zur Hofburg mit Blick auf die Nationalbibliothek, das Rathaus, das Parlament und das Burgtheater verlangte das sonnige und warme Wetter nach etwas Flüssigem und einer Pause, welches im Reinthaler’s Beisl gefunden wurde. Wie noch mehrmals in solchen Gaststätten ertönten die Lieder «Ein Prosit» und »Dem Spender sei ein Trullalla».  Auch «Am Jodlertisch» durfte natürlich nicht fehlen.

Danach begaben wir uns mit U-Bahn und Bus zum Stadtrand nach Neustift zum Heurigen «Zeiler am Hauerweg» für das Nachtessen. Die reichliche «Mozartplatte» versorgte uns mit mehr als nur den notwendigen Kalorien. Nicht zu vergessen die rosaroten Punschkrapferl zur Nachspeise. Mit dem «Chilterliedli» und dem «Schwandhütte-Jutz» erfreuten wir nicht nur uns, sondern auch die anderen Restaurantbesucher. Mit dem ÖV ging es mit vollen Bäuchen zurück zum Hotel bzw. für einige Nachtschwärmer zum nahegelegenen Prater.

Freitag, 10.5.2024

Nach einem vielfältigen Frühstück fuhren wir auf den Wiener Zentralfriedhof. Bereits vor dem Tor 1 (von vier) durften wir einer Besucherin (Maria, ursprünglich aus Tirol) und der Blumenfrau das Lied «Daheim» zum Besten geben. Im riesengrossen Friedhofsgelände (mehr als 2.5 Quadratkilometer) schlenderten wir durch den alten Jüdischen Friedhof zur Friedhofskirche des Heiligen Karl Borromäus, einem Kuppelbau, dessen Akustik unsere Herzen höher schlagen liess und uns zu Liedern wie «Ä liebe Mänsch», den «Andachtsjodler», «Heilig» und «Kameraden» ermunterte. 

Vorbei an der Präsidentengruft, diversen Ehrengräbern von Brahms, Franz Schubert, Josef, Eduard und Johann Strauss, Mozart und Ludwig von Beethoven ging es zur Konditorei & Café Oberlaa, wo wir unsere durstigen Kehlen wieder befeuchten konnten.

Nach einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir zum Schloss Schönbrunn, wo wir in Tracht mit der «Bärgblueme (EH)», dem «Summerjutz» und dem «Kretzä-Jutz» die internationale Besucherschaft verzückten.

Anschliessend spazierten wir zur Pfarre Reindorf, wo wir uns für die Messe einsangen und anschliessend die musikalische Umrahmung der Messe von Pfarrer Markus Fleischmann durchführten. «Herrgott mir stöhnd vor Dir», einem Solo von Vroni, «Heb Vertraue», «Heilig», «Mit dym Säge», «Danke säge» und als Zugabe der «Andachtsjodler». Anschliessend begaben wir uns mit Pfarrer Markus, dem Schwager von Vroni, zum Nachtessen im Gasthaus Quell, gleich neben der Kirche. Auch hier war nicht nur das Essen üppig, sondern auch unsere Jodleraktivität mit «Am Jodlertisch», «Schwälbeli», «E Hand voll Heimatärde», «ein Prosit», «dem Spender», «Ledig», «Am Himmel stoht äs Sternli» und «Bärgandacht». Mit einer wohligen Völle, zufrieden und voll von Eindrücken machten wir uns auf den Heimweg zum Hotel. Einige Unermüdliche testeten (wieder) die Hotelbar vor dem Zimmerbezug.

Samstag, 11.5.2024

Nochmals ein ausgedehntes Frühstück mit Lachs und Sekt genossen. Koffer gepackt und in den Bus gestiegen, nicht ohne vorher noch «E Hand voll Heimatärde» gesungen zu haben. Auf der Fahrt durch die alte Auenlandschaften in Richtung Krems leuchteten immer wieder Klöster, Schlösser und Kirchen von den Anhöhen. Zur Mittagszeit waren wir in Waidhofen an der Ybbs. In diesem idyllischen alten Städtchen empfing uns nicht nur ein feines Essen beim Schlosswirt, sondern auch ein vielseitiges Waldhornkonzert, denn an diesem Tag fand das jährliche Wettblasen der Jagdhornvereine statt. Wir trugen unseren kulturellen Beitrag mit den Liedern «Schwandhütte-Jutz», «Steimandlijutz» und «Geburtstags-Jutz» bei.

Am Nachmittag galt es die Unterkunft im Schwarzen Haus und im Hammerherrenhaus in Ybbsitz zu beziehen. Anschliessend ging es zum Elternhaus von Christian, wo wir von den Nachfolgern und den Nachbarn herzlich willkommen geheissen wurden. Wir wurden einmal mehr mit Essen und Trinken versorgt und bekamen viele Anekdoten aus der Jugendzeit von Christian zu hören. Sehr emotional wurde es für den Christian bei den Liedern «Daheim», «Kameraden-Jutz», «Bärgwanderig» und «Danke Säge». Unterwegs konnten wir auch noch der Andrea mit dem «Geburtstags-Jutz» gratulieren.  

Gestärkt ging es am Abend in der Tracht zur heiligen Messe, die anlässlich des 200. Geburtstags von Anton Bruckner vom Chor Ybbsitz, dem Musikverein Ybbsitz, sowie von Sophie Heim an der Orgel musikalisch umrahmt wurde. Nach der Messe waren wir zu einem gemütlichen Ausklang des Musik-Festivals Klangschmiede Ybbsitz am Marktplatz eingeladen und von der ganzen Bevölkerung herzlich begrüsst. Abwechselnd trugen der Chor Ybbsitz, der Musikverein und wir Jodler unsere Darbietungen vor. Dabei war beeindruckend, wie ruhig die Leute dem Gesang zuhörten. Wir konnten «Am Jodlertisch», «Steimandli-Jutz», «Chilterliedli» und «Dini Seel lo bambele» vortragen. Für Christians Schwägerin Petra gab es zusätzlich noch den «Geburtstags-Jutz».

Die regen Gespräche zwischen den Sängern des Chors und des Jodlerklubs gipfelten am Schluss in einem spontanen Gesamtchor, bei dem der «Andachtsjodler», sowie der «Kretzä-Jutz» zusammen gesungen wurde. Nach den offiziellen Vorträgen verlagerten sich die gesanglichen Aktivitäten ins Cafe am Platz, wo wir abwechslungsweise mit dem Chor die Lieder «Am Himmel stoht», «Freud am Singe», «Wie no chli blybe», «Bärgandacht» und österreichische Lieder wie «Gern hobn tuat guat»,  «Wann i durchgeh durch's Tal»  und «I mog koa Wasser net» gesungen haben. In feuchtfröhlicher Stimmung ging es zu später Stunde in unsere Unterkunft.

Sonntag, 12.5.2024

Schon früh mussten wir aus den Federn, um das Frühstück in der Bäckerei Molterer einzunehmen. Wir wurden freundlich von Natascha bedient. Um 8 Uhr begannen wir mit dem Einsingen im Haus der Begegnung und um 9 Uhr pünktlich startete die Messe, bei der wir «Herrgott, mir stöhnd vor Dir», dem Solo von Vroni, «Heb Vertraue», «Summer-Jutz», «Mit dym Säge», «Danke säge» und den «Andachtsjodler» als Zugabe sangen. Nach der Messe gab es noch den «Steimandli-Jutz», «Kameraden-Jutz», sowie den «Geburtstags-Jutz» für Dominique auf dem Marktplatz bei strahlendem Wetter. Das Mittagessen im Gasthaus zum Goldenen Hirschen war wieder hervorragend fein und reichhaltig (Rehbeuschel!). Wir haben es musikalisch durch den «Glogge-Jodel», «Schwälbeli» und «Ledig» umrahmt. Wir bekamen wunderbare Rückmeldungen von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern. Nachzulesen in "Der Ybbstaler" und auf der Seite der Pfarre Ybbsitz.

Anschliessend wechselten wir wieder in das Sommer-Tenü mit rotem T-Shirt und wanderten durch den Park, entlang dem Prollingbach zum Hammerwerk von Sepp Eibl, das an der legendären Schmiedemeile liegt. Hier machten wir Bekanntschaft mit den verschiedensten alten Schmiedetechnologien, angeführt vom Schwanzhammer“ (eine der ersten Schmiedemaschinen überhaupt) bis zum druckluftbetriebenen Lufthammer.  

Nach dem Besuch der Erlebnisbrücke kehrten wir zur Unterkunft zurück und merkten erst jetzt, wo überall verteilt kunstvolle Schmiede-Plastiken standen. Eine kurze Fahrt mit dem Bus brachte uns zum Mostheurigen   Klein-Eibenberg zur Familie Hönickl. Die Brettljause war umfangreich und spannend (zum Beispiel Mostviertler Schofkas). Sepp junior aus dem Hause Hönickl und der Ybbsitzer Martin Ortner (ehemaliges Mitglied der Wiener Symphoniker) mit seinen eher sarkastischen Liedern im Stile von Reinhard Mey trugen zur hervorragenden Stimmung bei. Das taten natürlich auch unsere Lieder: «Am Jodler-Tisch», «Kameraden», «Bärgandacht» und «Am Himmel stoht es Stärnli» die beim Wirt und den Gästen (Martin Ordner zum «Am Himmel …»: «Das hat mich jetzt sehr berührt …») sehr gut ankamen. Der Ausklang im Schwarzen Haus verschaffte auch den Ausdauerndsten die nötige Bettschwere.

Montag, 13.5.2024

Heute geht es wieder nach Hause und da auch die Rückreise in Tracht bestritten wird, geht es auch schon mit der Tracht zum Frühstück in die Bäckerei Molterer, wo uns diesmal Daniela freundlich bedient. Christian organisierte in der Morgensonne vor der Bäckerei die letzten Boardkarten und nahm immer wieder Dankesworte zu unseren Auftritten entgegen. Vor der Abfahrt verabschieden wir uns mit dem «Lied E Hand voll Heimatärde» von Ybbsitz. Danach ging es gemütlich bei Melk in die Wachau, ein UNESCO Kulturerbe. In Weissenkirchen betrachteten wir die schöne graue Donau durch das Wachauer Auge und die vielen Flussreiseschiffe. Einer amerikanischen Reisegesellschaft jodelten wir den «Kretzä-Jutz». Beim Besuch der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt sangen wir den «Chilchli-Jutz» und «Danke säge». Das Mittagessen gab es im Weingut und Heurigen Hermenegild Mang unter freiem Himmel unter den Bäumen des Restaurantgartens. Mit dem «Andachtsjodler» verabschiedeten wir uns und steuerten den Flughafen Wien an. Auch dort begeisterten wir die vielen Fluggäste mit dem «Schwälbeli» und dem «Sommerjutz» am Gate F04.

So nahm eine interessante und vielseitige Reise mit vielen Liedern, Spässen und ausgelassener Stimmung leider sein Ende. Wir haben alte Bekanntschaften wieder aufgefrischt, neu gefunden und ganz viele schöne und berührende Erinnerungen und Gedanken mitgenommen.